Z-Saatgut Produktion
Z-Saatgut wird in einem mehrstufigen und streng kontrollierten Verfahren produziert. Dabei ist es wichtig, dass jeder einzelne Beteiligte dieser Kette die strengen Qualitätsmaßstäbe einhält.
Züchter
Das Hauptaugenmerk der Züchter liegt darin, leistungsstarke Sorten mit optimalen Eigenschaften zu entwickeln. Mit der kontinuierlichen Erhaltungszüchtung tragen sie zudem dazu bei, dass bereits zugelassene Sorten weiterhin dem ursprünglichen Sortenbild entsprechen. So werden Sortenechtheit und -reinheit bewahrt. Die Sortenechtheit ist Garant für genetisch fixierte Qualitätsmerkmale. Regelmäßige Kontrollen des Bundessortenamts (BSA) gewährleisten überdies die Homogenität und Beständigkeit der zugelassenen Sorten.
Vermehrungsbetriebe
Ausgewählte Vermehrungsbetriebe erzeugen für den Züchter aus Vorstufensaatgut sogenanntes Basissaatgut. Anschließend steuern die Vermehrungsorganisations-Firmen (VO-Firmen) die Vermehrung des Basissaatgutes zu Z-Saatgut und die Aufbereitung sowie den anschließenden Vertrieb; hier selbstverständlich unter Berücksichtigung strengster Qualitätsanforderungen.
Nur wenn die gesetzlichen Vorgaben an den Feldbestand der Vermehrungsfläche und an die Beschaffenheit des Saatgutes eingehalten werden, wird das Saatgut anerkannt und zertifiziert.
Vertrieb
Es darf ausschließlich zertifiziertes Saatgut in den Verkehr gebracht werden. Den Vertrieb des Z-Saatgutes übernehmen die VO-Firmen sowie der genossenschaftliche und der private Landhandel. Damit können die Getreideanbauer sicher sein, mit Z-Saatgut nur mehrfach geprüfte Spitzenqualität zu erhalten.
Große Ziele für die Zukunft setzen!
Saatgutaufbereitung
Z-Saatgut wird von zertifizierten Betrieben mithilfe neuester Technologien aufbereitet, um höchsten Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Zunächst gelangt die Ernte der Vermehrer zum zertifizierten Aufbereitungsbetrieb und wird dort gewogen. Bevor die Reinigung und Aufbereitung beginnen kann, muss eine erste Probenahme stattfinden. Diese prüft die angelieferte Ware auf Feuchte, Hektolitergewicht, Besatz, Auswuchs und Sortierung. Erst nach der Freigabe durch das Labor gelangt die Ware dann in die Getreideannahme.
Die Reinigung der Saatware erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werden in der Vorreinigung Nichtkornbestandteile (NKB) wie Spreu, Strohreste und Staub entfernt, z. B. durch eine Siebmaschine oder einen Windsichter. Danach erfolgt die zweite Stufe der Reinigung mithilfe eines Siebreinigers zur Kornsortierung und weiterer Absaugung von Staub. Anschließend findet in einem Trieur die Trennung von Saatware und Bruchkörnern statt. Im letzten Schritt werden über den Tisch-, Gewichts- oder Farbausleser Besatz und gekeimte Körner entfernt.
Von der gereinigten Saatware muss nun eine zweite Probe genommen werden. Diese muss den Anforderungen an die Beschaffenheit von Z-Saatgut entsprechen.
Zuletzt erfolgt die Beizung in einem Konti- oder Chargenbeizer. An dieser Stelle wird für das Qualitätssicherungssystem (QSS) eine weitere Probenahme des gebeizten Saatgutes durchgeführt, bevor dieses dann verpackt werden und das Blaue Etikett erhalten kann.
Logistik
Die Saatgutbranche setzt nach der Ernte alles daran, um das Saatgut aufzubereiten und die Bestellungen auszuliefern.
Eine aufwendige Planung und Logistik machen dieses möglich.
In der arbeitsintensiven Ernte- und Aussaatzeit lassen sich somit für die Landwirte mit Z-Saatgut viel Aufwand, Lager- und Transportkosten sparen – es bleibt mehr Zeit fürs Kerngeschäft.
Gleichzeitig entfallen teure Lager- und Transportkosten.
Sortenreinheit
Welche Bedeutung hat die Sortenreinheit von Z‑Saatgut?
Im Saatgutverkehrsgesetz sind zum Schutz der Verbraucher Vorschriften enthalten, welche die Sortenechtheit des Saatgutes sicherstellen. Die Sortenechtheit ist ein Garant für genetisch fixierte Qualitätsmerkmale wie Resistenzen, Ertrags- und Qualitätseigenschaften sowie homogenen Feldaufgang und eine gleichmäßige Abreife. Sie hat für den Landwirt eine große Bedeutung, da sortenreine Partien bei vielen Abnehmern gefragt sind und bessere Vermarktungsmöglichkeiten bieten.
So werden die Vermehrungsflächen bereits im Feld daraufhin geprüft, ob sie Pflanzen anderer Sorten oder abweichende Typen enthalten. Diese werden umgehend entfernt. Zusätzlich wird bei der Vermehrung die vorgeschriebene Mindestentfernung zu benachbarten Beständen kontrolliert, um Einkreuzungen durch andere Sorten sowie mechanische Vermischungen bei Pflege- und Erntearbeiten auszuschließen.